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Musterung  2022

 Unsere Musterung vom                           16.09. bis 18.09.2022 in Breege / Sassnitz.

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Ein „Landei“ unter Seebären 

22. Treffen des Traditionsvereins KSS-Brigade Saßnitz e.V. vom 16. bis 18. September 2022

Ein Landei unter Seebären, so fühlte ich mich, als ich die Einladung zum 22. Treffen des „Traditionsvereins der KSS-Brigade Sassnitz/Rügen e.V.“ annahm und mich mit meiner Gattin auf den Weg nach Breege auf Rügen machte. Was wird mich wohl erwarten?

Bereits am Nachmittag des Freitags fand die nichtöffentliche Sitzung des Vereins statt. Leider verpasste ich den Vortrag von Rolf Lehmann zum Thema „Zur Gründungsgeschichte der KSS-Brigade Sassnitz von 1956-1959“.

Aber am Abend fand im „Hotel am Wasser“ „Rees an Backbord“ statt. Mit diesem Begriff bezeichnen Seeleute einen Klönschnack, gemütliche Plauderei an Bord.

Da traf ich nun mit den Seebären das erste Mal zusammen. Wir wurden freundlich und interessiert in der Runde der Seefahrer aufgenommen. Es gab viel Interessantes zu erfahren über die Seefahrt allgemein und über die KSS-Brigade insbesondere.

So findet dieses Treffen des Traditionsvereins schon seit 22 Jahren jährlich statt. Eine gute Tradition, die sich auch gut in die Traditionsarbeit unseres „Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und Grenztruppen“ eingliedern würde.

Der Samstag begann mit einem Kfz-Marsch zum Sassnitzer Hafen. Auf der Ostmole, am Liegeplatz des MS „Nordwind“ standen zwei Matrosen in Uniform der Volksmarine Ehrenwache an einem Kranz, der den verstorbenen Mitgliedern der KSS-Brigade gewidmet war.

Pünktlich 10:00 Uhr lief das Motorschiff bei herrlichem Wetter aus. Ziel war die Ansteuerungstonne Sassnitz. Gemeint ist damit die senkrecht rot-weiß gestreifte „Mitten-Tonne“auf die ein Schiff von See kommend zielt, um die Einfahrt in ein Fahrwasser zu finden.

Diese Tonne war Ziel und Ort der Durchführung der maritimen Trauerfeier des Traditionsvereines. Bei gesenkter Vereinsfahne mit Trauerflor wurde durch die beiden Matrosen der Volksmarine langsam der Trauerkranz zu Wasser gelassen. Dabei wurden durch den Vereinsvorsitzenden die Namen der im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder der KSS-Brigade verlesen. Als Abschiedsgruß wurden Blumen in das Wasser in die Nähe des Kranzes fallen gelassen. Dabei schlug das

Schiffshorn in acht sogenannten Glasen – der viermalige Doppelschlag steht in der Seefahrt sowohl für das Ende einer Wache als auch symbolisch für den Übergang vom irdischen Leben zum Tod, weshalb er bereits bei traditionellen Bestattungen von Seefahrern Verwendung fand. Anschließend umkreiste das Schiff noch drei Mal den Trauerkranz, bevor es zurück zum Sassnitzer Hafen fuhr. Ein sehr bewegender und emotionaler Moment.

Nach einer Stärkung im Sassnitzer Hafen wurde nach Sagard zur St.-Michael-Kirche verlegt. Hier fand 14:00 Uhr extra für das Traditionstreffen organisierte Chor- und Orgelkonzert des „Volkschores Sassnitz“ unter der Leitung des Kirchenmusiker Dr. Drans statt. Ihm ist es zu verdanken, dass an diesem Tage erstmalig das "Te Deum" von Carpenters, auch bekannt als "Europahymne" und das "Pommern Lied" -"Wenn in Stiller Stunde" gesungen und von der von 1796 stammenden Sagarder Orgel begleitet wurde.

Der Gesang des Chores und die Akustik der Kirche waren sehr beeindruckend. Zum Abschluss des Konzertes überreichten die Matrosen der Volksmarine den Chormitgliedern jeweils eine gelbe Rose.

                         Am Abend fand nun der eigentliche „Flottenball“ im „Hotel am Wasser“ in                                      Breege statt. Ein sehr interessanter Abend bei geselligem Zusammensein, an dem    man, vor allem aber ich, viel über die Traditionen in der Volksmarine erfahren konnte. Auch der Austausch über aktuell-politische Themen, allem voran des Ukraine-Konfliktes kam natürlich nicht zu kurz.

Für die entsprechende seemännische Stimmung sorgten immer wieder die kabarettistischen Einlagen des langjährigen Vorsitzendes Wolfgang Kolditz sowie die musikalischen Einlagen des Korvettenkapitäns a.D. Peter Seemann mit dem Schifferklavier.

Alles in allem eine runde und vor allem eine gelungene Veranstaltung, die im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.

Vielen Dank für die Einladung! Ich fühlte mich unter den ehemaligen Waffenbrüdern der Volksmarine sehr wohl. Ich komme gerne wieder!

Jürgen Pfretzschner

             RG Berlin

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